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Abhängigkeit

Die Möglichkeit, von Cannabis psychisch abhängig zu werden, ist durch zahlreiche Studien belegt.

Abhängigkeit zeichnet sich aus durch

  • gedankliche Fixierung auf die Substanz,
  • das untrennbare Verbinden bestimmter Stimmungszustände mit dem Konsum dieser Substanz,
  • Angst vor dem Verzicht auf die Substanz und
  • Ausrichtung des eigenen Lebensgefühls und -stils auf den Konsum.

Diese Aspekte gelten für alle Suchtmittel.

 

Der Konsum einer Droge wie z.B. Cannabis ist bei Konsument*innen mit der Vorstellung eines angenehmen seelischen Zustandes verbunden – also z.B. mit Entspannung oder Überwindung von Stress. Nun kann sich ein starkes Bestreben entwickeln, diese gewünschte seelische Stimmung zu erreichen und dafür gezielt eine bestimmte Droge einzunehmen.

Wenn dieses starke Bestreben sich zu einem massiven inneren Drang entwickelt, der Betroffenen subjektiv fast oder gänzlich unwiderstehlich erscheint, dann sprechen wir von psychischer, also seelischer Abhängigkeit.

Psychotropen Substanzen, denen eine bestimmte psychische Wirkung zugeschrieben wird, wird ein hohes Potenzial zur Erzeugung psychischer Abhängigkeit zugeschrieben. Diese Zuordnung ist insofern problematisch, als die Wirkung einer psychotropen Substanz von verschiedenen Faktoren abhängt, wie

  • der seelischen und körperlichen Verfassung und inneren Einstellung der Konsument*innen,
  • den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und
  • dem Wirkstoff der Droge selbst und dessen Dosierung.

Manche Menschen sind im hohen Maße gefährdet, auf den Konsum psychotroper Substanzen mit der Entwicklung psychischer Abhängigkeit zu reagieren, andere hingegen kaum.
Cannabis ist eine psychotrope Substanz, die manche Personen auch abhängig konsumieren im Sinne einer Cannabisabhängigkeit.

 

Liegt ein abhängiges Konsummuster vor, scheint das Risiko zum Konsum auch anderer psychotroper Substanzen erhöht. Dies ist individuell sehr unterschiedlich und wird von verschiedenen Aspekten beeinflusst:

  • die konkrete körperliche und seelische Situation der einzelnen Person,
  • ihre innere Erwartungshaltung,
  • ihr soziales Umfeld und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie
  • die jeweilige psychotrope Substanz selbst.

Die Entwicklung von gelegentlichem über missbräuchlichen Konsum bis zur Cannabisabhängigkeit hängt von vielen Faktoren ab. Das gilt ebenso für die Entwicklung von reiner Cannabisabhängigkeit bis hin zu Opiat- oder Mehrfachabhängigkeit. Es gibt keinen einfachen Kausalzusammenhang zwischen der Entwicklung dieser verschiedenen Formen stoffgebundener Abhängigkeit.

Ähnliches gilt für die Entwicklung einer Cannabisabhängigkeit und weiterer psychischer Störungen wie Psychose, Angststörung und verschiedenen Formen von Persönlichkeitsstörungen (z. B. antisoziale Persönlichkeitsstörungen, Borderline-Störung). Auch hier spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle.

Podcast: Süchtig nach Cannabis: Paranoia statt Lachflash

ARD-Podcast aus der Reihe "Süchtig nach Alles"

"Was passiert eigentlich, wenn man über Jahre hinweg zu viel kifft? Das hat Podcast-Host Hubi Koch nämlich gemacht – bis er seinen Führerschein verlor. Nicht nur einmal, sondern zweimal. Mit Rapper GReeeN spricht er darüber, welche negativen Folgen der Dauerkonsum hat. Und fragt: Wie will man Abstand zu dieser Droge gewinnen, wenn man jeden Tag vom Kiffen rappt? Außerdem trifft er Jan. In einer emotionalen E-Mail schrieb er Hubi, dass er es einfach nicht schafft, vom Gras wegzukommen und darüber reden will. Also los, reden wir darüber."