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Infos für Jugendliche

Cannabis ist Dir bestimmt schon mal begegnet – auf Partys, bei Freunden oder auf dem Schulhof. Vielleicht hast Du es selbst einmal probiert oder mitbekommen, dass Menschen in Deinem Bekanntenkreis kiffen.

Die meisten hören nach einer "Probierphase" wieder auf. Diejenigen, die weiter konsumieren, haben unterschiedliche Gewohnheiten: Einige rauchen nur zu besonderen Gelegenheiten (Party, Urlaub etc.), andere rauchen beinahe täglich – bei ihnen gehört Cannabis einfach dazu. Manche konsumieren alleine zu Hause, die meisten eher mit Freundinnen und Freunden in der Freizeit.

Der Übergang vom Konsum zur Abhängigkeit ist fließend und kann je nach Person, den äußeren Umständen und der Häufigkeit des Kiffens innerhalb von ein paar Monaten stattfinden. Das Alter spielt auch eine große Rolle: Je jünger man ist, desto größer ist die Gefahr, abhängig zu werden und körperliche wie seelische Schädigungen zu erleiden.

Anzeichen von Cannabis-Abhängigkeit

In Deutschland gelten zurzeit ca. 600.000 Menschen als cannabisabhängig oder stark abhängigkeitsgefährdet. Bei Cannabis gibt es in jedem Fall eine seelische Abhängigkeit. Dies bedeutet, dass der Mensch völlig fixiert auf die Droge ist, und seinen Alltag nicht mehr ohne Konsum bewältigen kann.

Außerdem gibt es messbare körperliche Symptome, die nach Absetzen von Cannabis auftreten können, beispielsweise

  • Schlafstörungen,
  • merkwürdiges Träumen,
  • Schwitzen (vor allem nachts),
  • allgemeine Reizbarkeit,
  • bisweilen Aggressivität,
  • übermäßige Schmerzempfindlichkeit.

Man kann davon ausgehen, dass eine Suchtgefährdung vorliegt,
wenn jemand:

  • regelmäßig nach der Schule oder der Arbeit kifft,
  • mehrmals im Laufe eines Tages kifft,
  • häufig allein kifft,
  • öfter bzw. ständig ans Kiffen denkt,
  • oder für Freunde, Freundinnen und Hobbys kaum noch Zeit hat.

Woran merke ich, dass ich abhängig bin?

Das Video von Drugcom (BZgA) zeigt die Wirkungen von Cannabis und die Kriterien, die auf eine mögliche Abhängigkeit hindeuten.

Freundschaft

Kann Cannabis Freundschaften belasten?

Wenn Deine Freundin oder Dein Freund häufig Cannabis konsumiert, kann sich Eure Freundschaft verändern und darunter leiden. Du merkst, dass sie oder er sich anders verhält und machst Dir Sorgen? Vielleicht seht Ihr Euch seltener oder nur im berauschten Zustand? Du bist unsicher, wie Du mit der Situation umgehen sollst?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Du Dir klar machst, welche Möglichkeiten Du hast. Selbstverständlich kannst Du keine Therapie ersetzen. Was Du aber kannst, ist Deine Freundin oder Deinen Freund darauf hinzuweisen, wie Du die Situation siehst und empfindest. Vielleicht wird Deine Meinung gehört und Deine Freundin oder Dein Freund stellt den Cannabiskonsum in Frage.

Du solltest aber bedenken, dass es nicht sicher ist, ob Deine Ansichten ebenso von ihr oder ihm gesehen werden. Wenn die Person nicht selber etwas ändern möchte, musst Du mit Widerstand, manchmal auch mit Ablehnung rechnen. Den Cannabiskonsum zu beenden ist nur dann möglich, wenn Deine Freundin oder Dein Freund selbst den Wunsch und die Fähigkeit entwickelt, damit aufzuhören und aktiv auf dieses Ziel hin arbeitet.

Trotzdem: Sprich in jedem Fall Deine Bedenken und Sorgen an und verschweige sie nicht "um der Freundschaft willen". Vielleicht ist es schon ein erster Schritt, auf diese Seite hinzuweisen.

Einige Tipps, die Dir beim Gespräch helfen können:

  • Rede mit ihr*ihm nur dann, wenn sie*er clean ist.
  • Versuche keine Vorwürfe zu machen, sondern nur zu beschreiben, was Du beobachtest.
  • Sprich offen über Deine eigenen Sorgen und Ängste.
  • Zeige Interesse und mache deutlich, wie wichtig Dir die Freundschaft ist.
  • Sage ohne Scheu, was Du nicht (mehr) mitmachen wirst.
  • Wenn Du Dich mit der Situation überfordert fühlst, hole Dir selbst Unterstützung und Rat bei einer Person Deines Vertrauens oder einer Beratungsstelle.

Therapeuten-Suche

Du merkst, Dass Du alleine nicht mehr klar kommst - aus den verschiedensten Gründen. Im Video der Jugendberatung der ginko Stiftung für Prävention geben wir Tipps, wie Du eine passende Therapeutin/einen passenden Therapeuten für Dich finden kannst.