Fachliteratur
Zum Thema Cannabis gibt es umfangreiche Fachliteratur, die die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt. Die folgenden ausgewählten und kommentierten Literaturangaben verweisen auf die wichtigsten Veröffentlichungen zu diesem Themenbereich.
akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe: 6. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2019. Lengerich: Pabst Sience Publishers 2019.
Wie bereits in den Jahren zuvor, konnten auch für diesen 6. Alternativen Drogen- und Suchtbericht Expert/innen aus unterschiedlichen Bereichen als Autor/innen gewonnen werden, um einen kritischen Blick auf die Entwicklungen im Bereich Drogen und Sucht in Deutschland zu werfen.
Downloadmöglichkeit: https://alternativer-drogenbericht.de/bericht-2019/
akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe, JES Bundesverband: 5. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2018. Lengerich: Pabst Sience Publishers 2018
2018 erschien der 5. Alternative Drogen- und Suchtbericht, der in verschiedenen Beiträgen zur aktuellen Drogenpolitik, dem Betäubungsmittelgesetz und Schadensminimierung kritisch Stellung nimmt. Auch zu Cannabis gibt es mehrere Artikel mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie z.B. medizinischer Einsatz, Modellversuche und einem Blick nach Kanada und die USA und der dortigen Cannabis-Regulierung.
Downloadmöglichkeit: http://alternativer-drogenbericht.de/
Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2017), Europäischer Drogenbericht 2017: Trends und Entwicklungen. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg.
Der Drogenbericht stellt die wichtigste Veröffentlichung der EMCDDA dar und beinhaltet die aktuellsten Daten über die Drogensituation in Europa sowie die einschlägigen Maßnahmen. Er bietet eine Fülle vielschichtiger Informationen und Analysen und basiert auf den jüngsten Daten und Statistiken, die von den nationalen Partnern übermittelt wurden.
Downloadmöglichkeit: http://www.dbdd.de/fileadmin/user_upload_dbdd/05_Publikationen/PDFs/EDR-2017_DE.pdf
akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe, JES Bundesverband: 4. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2017. Lengerich: Pabst Sience Publishers 2017
Die vierte Ausgabe des Alternativen Drogen- und Suchtberichts diskutiert die Gesetzeslage und strukturellen Rahmenbedingungen in vielen Bereichen von Drogenhilfe, -prävention und -recht, sowohl im Hinblick auf legale als auch auf illegale Drogen.
Downloadmöglichkeit: http://alternativer-drogenbericht.de/wp-content/uploads/2017/05/adsb2017_front.jpg
Peter Cremer-Schaeffer: Cannabis. Was man weiß, was man wissen sollte. Hirzel, Stuttgart 2016.
Für die einen ist Cannabis eine harmlose Droge, für andere der Einstieg in eine zerstörerische Sucht. Doch die Wirkstoffe dieser Pflanze können auch als Medizin schwer kranken Menschen helfen und ein neues Gesetz erlaubt es nun allen Ärzten, Cannabis-Arzneimittel zu verschreiben. Was dies genau bedeutet, wird hier erläutert. Schon lange wird unter Fachleuten diskutiert, ob das Verbot von Cannabis und die Kriminalisierung der Konsumenten eher schadet als nützt.
Mehr Informationen: http://www.hirzel.de/titel/60762.html
Angela Raab: Weißbuch Cannabis. Indikationen, Wirkungen, Risiken, Nebenwirkungen. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2016.
Häufig prallen mit den Gegnern und Befürwortern der Cannabislegalisierung extreme Positionen und Ideologien aufeinander, ohne dass den medizinisch-wissenschaftlichen Fakten Rechnung getragen würde. Dieses Buch informiert und gibt Einblick in sämtliche Bereiche der Cannabispflanze, von der Botanik, den Inhaltsstoffen bis hin zu den verbreiteten Handelsformen. Kompakt und präzise bietet das "Weißbuch Cannabis" einen aktuellen und leserfreundlichen Leitfaden zu allen Aspekten von Cannabis.
Mehr Informationen: https://www.mwv-berlin.de/weissbuch-cannabis
akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe, JES Bundesverband: 3. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2016. Lengerich: Pabst Sience Publishers 2016
2016 erschien der 3. Alternative Drogen- und Suchtbericht, der in verschiedenen Beiträgen zur aktuellen Drogenpolitik, dem Betäubungsmittelgesetz und Schadensminimierung kritisch Stellung nimmt. Auch zu Cannabis gibt es mehrere Artikel mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie z.B. medizinischer Einsatz, Modellversuche und Legalisierungsdebatte.
Downloadmöglichkeit: http://alternativer-drogenbericht.de/
Ingo Niermann/Adriano Sack: Breites Wissen... nachgelegt. Die seltsame Welt der Drogen und ihrer Nutzer. Berlin: Rogner & Bernhard 2015
Die komplett durchgesehene Neuauflage des 2007 erstmals erschienenen Klassikers wurde deutlich erweitert und ergänzt. " Viele neue Drogen, viele neue Nutzer, viel neues Wissen in neuer, noch rauschhafterer Gestaltung", so verspricht es der Verlag.
Mehr Informationen: www.rogner-bernhard.de
Andreas Müller: Kiffen und Kriminalität. Der Jugendrichter zieht Bilanz. Freiburg: Herder 2015
Circa vier Millionen Menschen in Deutschland konsumieren regelmäßig Cannabis. Sie alle müssen mit der Angst vor strafrechtlicher Verfolgung und sozialer Stigmatisierung leben. Der landesweit bekannte Jugendrichter Andreas Müller legt dar, welche gravierenden Folgen das Verbot der Droge hat und warum damit endlich Schluss sein muss. Legalisierung heißt Schutz, besonders auch für Jugendliche, davon ist Müller überzeugt.
Mehr Informationen: www.herder.de
Jörg Böckem, Henrik Jungaberle: High Sein – Ein Aufklärungsbuch. Berlin: Rogner & Bernhard 2015
"High Sein" lautet der Titel des Buches von Jörg Böckem, Henrik Jungaberle mit Immanuel Jorg und Julia Kluttig. Der Untertitel "Ein Aufklärungsbuch" lässt zunächst vermuten, dass mit abschreckenden Beispielen gearbeitet wird. Doch gerade dies will das Autorenteam vermeiden und wählt einen anderen Ansatz: das Buch beschreibt die Faszination, die psychoaktive Substanzen auf manche Menschen ausübt. Es bietet eine Mischung aus Fachinformationen zu den am meisten verbreiteten psychoaktiven Substanzen von Alkohol, Koffein und Nikotin über Cannabis, Amphetamine, Ecstasy und Medikamenten bis zu Kokain, Heroin, LSD und anderen natürlichen oder chemisch hergestellten Rauschmitteln. Eingeflochten sind Erfahrungsberichte von jungen Konsumierenden, die die Leserinnen und Leser an ihren positiven wie auch negativen Erfahrungen teilhaben lassen.
Das Autorenteam widmet dem Thema "Umgangsregeln" ein eigenes Kapitel: Wie soll man über Alkohol und andere Drogen reden? Wie packt man dieses schwierige Thema an, das ideologisch aufgeladen und mit Emotionen befrachtet ist – sowohl für Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern wie auch Mitarbeitende der Polizei. Im Buch finden sich Gesprächsanregungen sowohl für junge Erwachsene als auch für Eltern, die gegenseitiges Vertrauen fördern und für gelingende Gespräche sorgen – durch Perspektivwechsel und respektvollen Umgang miteinander.
Mehr Informationen: www.rogner-bernhard.de
akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe, JES Bundesverband: 2. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2015. Lengerich: Pabst Sience Publishers 2015
2015 erschien der 2. Alternative Drogen- und Suchtbericht, der in verschiedenen Beiträgen zur aktuellen Drogenpolitik, dem Betäubungsmittelgesetz und Schadensminimierung kritisch Stellung nimmt. Auch zu Cannabis gibt es mehrere Artikel mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie z.B. medizinischer Einsatz, Entkriminalisierung, Psychosen und neuropsychologische Defizite.
Die Herausgeber des Alternativen Drogen- und Suchtberichts sind: akzept e.V. – Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, Deutsche AIDS-Hilfe und Selbsthilfe-Netzwerk JES Bundesverband. Er behandelt ein breites Themenspektrum von Alkohol und Tabak bis Heroin und soll helfen, Erkenntnisse der Sucht- und Präventionsforschung in dauerhaft erfolgreiche Maßnahmen zu übersetzen.
Downloadmöglichkeit: http://alternativer-drogenbericht.de/
Helmut Kuntz: Haschisch. Konsum - Wirkung - Abhängigkeit - Selbsthilfe - Therapie. Weinheim und Basel: Beltz Verlag 2016
Haschisch oder Marihuana sind die am häufigsten gebrauchten illegalen Drogen unserer Zeit. Der erfahrene Suchtexperte Helmut Kuntz gibt Rat für Konsumenten, ihre Angehörigen und Freunde. Ohne Vorurteile über die "Faszination" der Droge klärt er aber auch über alle damit einhergehenden Risiken auf.
Das Besondere an diesem Buch ist sein gründlicher Einblick in den Drogenalltag und in die Lebenswirklichkeit der vorwiegend jungen Konsumenten. Aus seiner langjährigen Beratungspraxis schildert der Autor authentische familiäre und außerfamiliäre Muster, die eine Abhängigkeit und den Missbrauch von Haschisch begünstigen. Jeweils ein "Service-Kapitel" für Mütter, Väter und für junge Erwachsene schließen das Buch ab.
Mehr Informationen: http://www.beltz.de
Steffen Geyer, Georg Wurth: Rauschzeichen. Cannabis: Alles, was man wissen muss. Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch 2008
Das Buch "Rauschzeichen" erklärt, was beim Konsum von Cannabis im Körper geschieht, beschreibt Wirkungen und Nebenwirkungen ebenso wie die Folgen langfristigen Cannabisgebrauchs. An verständlichen Beispielen aus dem Alltag von Kiffern und deren Angehörigen wird erklärt, wie Abhängigkeit beginnt und wie man riskanten Konsum erkennt. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass bei einem riskanten Konsum die Gefahr besteht, dass ein Konsument eine Psychose entwickeln kann.
Die Autoren, die Mitarbeiter des deutschen Hanfverbandes sind, schildern, wie es zum Verbot der Hanfpflanze kam und wie Cannabis in der Medizin eingesetzt wird. Auch die Möglichkeiten von Hanf als Rohstoff kommen zur Sprache. Am Beispiel der Niederlande und der USA werden unterschiedliche Konzepte für den Umgang mit Cannabis vorgestellt. Daraufhin wird die drogenpolitische Situation in Deutschland beleuchtet und die Frage aufgeworfen, welche Gefahren und Chancen sich aus der Legalisierung von Cannabis ergeben können.
Brigitta Kolte, Henning Schmidt-Semisch, Heino Stövers (Hrsg.): Was tun, wenn Cannabis zum Problem wird? - Leitfaden für Konsumentinnen, Eltern, LehrerInnen und BerateInnen in der Drogenhilfe. Frankfurt am Main: Fachhochschulverlag 2006
Das Buch geht von der Grundannahme aus, dass der Gebrauch von Cannabis in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren angestiegen ist, so dass bereits von der "Alltagsdroge Cannabis" gesprochen wird; vornehmlich wird sie im Jugendalter konsumiert.
Für einige Jugendliche kann der Cannabiskonsum unter bestimmten Bedingungen problematisch werden. Insofern wendet sich das Autorenkollektiv an Cannabis-Konsumierende, denen die Kontrolle über ihren Konsum entglitten ist, aber auch an Personen, die als Eltern oder Angehörige, als Lehrer oder professionelle Berater mit solchen Problemen konfrontiert sind und nach Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung suchen. Probleme mit Cannabis können, nach Aussage der Autoren, nicht nur aus der Droge selbst, also aus pharmakologischen Wirkungen und Nebenwirkungen, sondern auch aus dem gesellschaftlichen Umgang mit der Substanz erwachsen.
Insofern sehen die Autoren ihre Aufgabe darin, erprobte und in der Praxis bewährte Ansätze und Methoden vorzustellen, die sich an jene wenden, die ihren Konsum verändern wollen. Dabei ist das Ziel nicht in erster Linie die Cannabisabstinenz, sondern zunächst vor allem der reflektierte und selbstbestimmte Gebrauch; als Lernziel wird das Stichwort der Risikokompetenz genannt. Im Praxisteils werden verschiedene Präventions- und Projektmethoden dargestellt.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Raphael Gassmann (Hrsg.): Cannabis – Neue Beiträge zu einem alten Thema. Freiburg im Breisgau: Lambertus Verlag 2004
Die Autoren stellen ein umfangreiches Bild über die Substanz Cannabis dar. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Cannabis als einzige echte Jugenddroge gesehen wird, deren Konsum meist in der Pubertät beginnt und im frühen Erwachsenenalter endet. Beginnend mit einer Studie über die psychosozialen Risiken des Cannabiskonsums, aktuellen Behandlungsstudien, und dem Interventionskonzept Fred wird ein Grundstein aus therapeutischer Sicht gelegt.
Erweitert wird diese Sichtweise durch die juristische Dimension, die sich spezifisch mit dem deutschen Hintergrund auseinandersetzt, und die in einen internationalen Vergleich zwischen der Drogenpolitik der Niederlande, der Schweiz und Großbritannien gipfelt. Immer wieder werden auch gesellschaftspolitische und kulturelle Zeitzeugen, sowie Politiker und andere Funktionsträger interviewt, so dass das die wissenschaftlich dominierte Perspektive des Bandes um ausdruckstarke Nachrichten aus der Welt des Faktischen bereichert wird. Die Beitragsammlung endet mit folgender Forderung: "Der Konsum von Cannabis birgt, gerade für jugendliche Dauerkonsumenten, erhebliche gesundheitliche Risiken. Dem ist mit Prävention, Beratung und Therapie offensiv und qualitativ zu begegnen, wobei der Handlungsbedarf in genannter Reihenfolge besteht."
Eckart Schmidt: Cannabis - wann kann der Konsum problematisch werden. Hamburg: Mein Buch Verlag 2005
Dieses Buch möchte auf leicht verständliche Weise umfassend zu allen wichtigen Themen rund um den Cannabiskonsum informieren, und eine differenzierte Position zwischen Verteufelung und Verharmlosung vermitteln, ohne sich in Details zu verlieren. Der Autor ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und leitet ein Fachkrankenhaus für Drogenentzug, in dem er sich vor allem mit Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt.
Da es sich nicht um ein wissenschaftliches Buch handeln soll, breitet der Autor in erster Linie Erkenntnisse aus, die er aus seiner praktischen Erfahrung und der anonymen Befragung seiner Patienten gewonnen hat. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Grenzen zwischen einem "harmlosen" und einem beginnenden gefährlichen Konsum fließend sind, wobei ein Gewohnheitskonsum zu erheblichen Defiziten in der persönlichen Entwicklung und zu chronischen Unzufriedenheitsgefühlen führen kann.
Deshalb weist der Autor darauf hin, dass Kinder und Jugendliche eine stabile Lebenskompetenz nur in sicheren und tragfähigen Beziehungen erwerben können. Sofern eine Familie dies nicht bieten kann, sieht er die Verantwortung in einer Kinder- und Jugendpolitik, die Einrichtungen schafft, die zusätzlich zur Familie andere Formen der annehmenden Versorgung und der notwendigen Auseinandersetzung bietet.
Lynn Zimmer, John P. Morgan, Mathias Bröckers: Cannabis Mythen – Cannabis Fakten. Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion. Solothurn: Nachtschatten Verlag 2004
Lynn Zimmer und Johan P. Morgen, zwei Wissenschaftler aus New York , haben mit der Veröffentlichung ihrer Studie "Marijuana Myths – Marijuana Facts" ein Werk erarbeitet, dass empirisch und nachvollziehbar aufklärt und mit Vorurteilen aufräumt, die bisher von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Aufgrund des wissenschaftlichen Hintergrundes und der umfangreichen Sichtweise ermöglicht das Buch dem Leser, sich grundsätzliche Positionen zur Drogenpolitik zu erschließen. Ziel der Autoren ist es Aufklärung zu betreiben. Dazu vergleichen sie die Drogenpolitik in den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Ihre Grundhaltung ist, dass der exzessive Cannabiskonsum durchaus gesundheitlich schädlich sein kann, der moderate Genuss von Cannabis aber in der Regel nur selten schädlich ist. Außerdem wirkt sich der generelle Cannabiskonsum auf verschiedene Parameter wie Motivation und Denkvermögen aus.
In dem vorliegenden Buch werden nicht nur die Wirkungen und Nebenwirkungen von Cannabis, sondern vor allem die Wirkungen und Nebenwirkungen der aktuellen Cannabis-Diskussion analysiert. Enthalten sind ausführliche Fakten sowohl zur Geschichte als auch zum Klima der politischen, juristischen und präventiven Diskussion in Bezug auf Cannabis in den USA und in Europa. Dabei zeigt das Buch die vielfältigen Ursachen und Hintergründe der teils verfahrenen Situation in der heutigen Debatte um Cannabis als Medizin und als Genussmittel. Laut Vorwort richtet sich das Buch an Eltern und Jugendliche, Beratungslehrer und Polizeibeamte, ebenso wie an Mitarbeiter von Einrichtungen zur Drogenberatung und an Politiker, die mit Novellen zur Drogengesetzgebung befasst sind.
Lisa Lindberg, Christian Haasen. Wenn Cannabis der Seele schadet: Hilfe bei Sucht und psychischen Störungen. Düsseldorf: Patmos Verlag 2005
Das vorliegende Buch richtet sich vor allem Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen, die Ihr Wissen über die Doppeldiagnose Sucht und psychische Störung aktualisieren wollen, damit diese oft parallel auftretenden Störungen so früh wie möglich erkannt und fachgerecht behandelt werden können. Die Autoren breiten zuerst Grundlagenwissen über Cannabiskonsum und Abhängigkeit aus und gehen dann auf die psychischen Erkrankungen Schizophrenie, Affektive Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen und Selbstmordgefährdung ein.
Im zweiten Teil des Buches wird auf die Behandlung von Betroffenen eingegangen, um die Wechselwirkung zwischen Sucht und psychischer Störung zu beleuchten. Die Autoren stehen zu der These, dass psychische Störungen eine Sucht entstehen lassen kann, bzw. der Drogenkonsum die Entstehung psychischer Störungen begünstigen kann.
Im dritten Teil wird der Umgang mit Bezugspersonen, wie Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden, Lehren besprochen, die dem Kranken so unterstützen und begleiten können, wie dies bei der Genesung wichtig ist. Ergänzt wird der dritte Teil durch einen umfangreichen Adressenpool.
Kai Uwe Petersen, Rainer Thomasius. Auswirkungen von Cannabiskonsum und –missbrauch. Eine Expertise zu gesundheitlichen und psychosozialen Folgen. Ein Systematischer Review der international publizierten Studien von 1996-2006. Lengerich: Pabst Science Publishers 2007
Auf der Basis der Forschungsarbeiten, die zwischen 1996 und 2006 zu organmedizinischen, psychischen und psychosozialen sowie neurokognitiven Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum publiziert worden sind, ermöglicht diese Expertise eine Betrachtung und Bewertung der Auswirkungen von Cannabiskonsum und –missbrauch nach aktuellem Wissenstand. Für diesen Zweck wurde 7.670 wissenschaftlichen Publikationen ausgewertet. Die Ergebnisse werden größtenteils in Texten, aber auch in Tabellen und Grafiken dargestellt.
Exemplarisch einige thesenartige Aussagen: Der Konsum der weltweit am häufigsten konsumierten illegalen Droge Cannabis wächst grundsätzlich und die Konsumenten werden immer jünger. Die Evidenz dafür, dass das Rauchen von Cannabis das Risiko hinsichtlich Atemwegserkrankungen und Krebs des Respirationstraktes erhöht, ist seit 1996 deutlich gestiegen. Auch gibt es den Beweis, dass regelmäßiger intensiver Cannabiskonsum zu Leistungsminderungen im Bereich des Gedächtnisses und Lernens führt. Die Anzahl behandlungsbedürftiger psychischen Störungen und die Behandlungsnachfrage, insbesondere unter jungen Männern, ist gestiegen.
Insgesamt bietet das Nachschlagewerk Medizinern, Psychologen, Pädagogen sowie Sozialarbeitern eine Orientierung- und Entscheidungshilfe bei der Einschätzung der Risiken für Cannabis konsumierende Personen.
Franjo Grotenhermen (Hrsg.): Cannabis und Cannabinoide. Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potential. Bern: Verlag Hans Huber 2004.
Das vorliegend Buch ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Risiken der Verwendung von Cannabisprodukten und ihrer medizinischen Anwendungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt liegt auf gesundheitlichen Aspekten, gesellschaftliche Aspekte werden weitgehend ausgeblendet.
In kontrollierten Studien wurde die Wirksamkeit von THC u.a. bei Querschnittslähmung, Multipler Sklerose, Schmerzerkrankung , Aids und in der Krebstherapie nachgewiesen. Fünfzig Wissenschaftler, sowohl Skeptiker als auch Befürworter einer medizinischen Nutzung, geben einen umfassenden Überblick über Botanik, Chemie, Pharmakologie, mögliche medizinische Anwendungsgebiete und toxikologische Aspekte.
Mit seinen fünfhundert Seiten bietet das Buch sich an, als Nachschlagewerk für Detailwissen zu dienen.
K.-L. Täschner : Cannabis - Biologie, Konsum und Wirkung. Köln: Deutscher Ärzte Verlag GmbH 2005.
K.-L. Täschner beschäftigt sich in seinem Buch, vor allem mit Cannabis aus empirisch-naturwissenschaftlicher Sicht und klammert die gesellschaftswissenschaftliche Sichtweise fast aus. Dabei behandelt er eine Fülle von Daten und Fakten, die sich mit der Verbreitung, den Ursachen und den Bedingungen des Cannabiskonsums, den Ergebnissen der Motivationsforschung und dem chemisch-biologischen Daten auseinandersetzen. Aufgrund seiner Tätigkeit als klinischer Psychologe, liegt das Augenmerk des Autors vorrangig auf der Wirkung der Droge bei einmaligen und bei chronischem Konsum. Täschner sieht die Gefährlichkeit des Haschischs als bewiesen an, wobei er auf das Abhängigkeitspotenzial, das Fördern von Psychosen und seine Rolle als Einstiegsdroge verweist. Gerade mit letzter These stellt sich der Autor als recht streitlustig dar, da er zudem sein Werk als Basisliteratur für Gutachter vor Gericht empfiehlt.
Dieter Kleiber, Karl-Artur Kovar: Auswirkungen des Cannabiskonsums. Eine Expertise zu pharmakologischen und psychosozialen Konsequenzen. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 1998
Neben der Forschungsarbeit zu den Entwicklungstendenzen des Cannabiskonsums wurde vom Bundesministerium für Gesundheit eine Expertise in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen des Cannabiskonsums im Rahmen des internationalen Forschungsstandes analysieren sollte. Mit dieser Expertise liegt nun ein relativ leicht verständliches und gut gegliedertes Werk der breiten Öffentlichkeit vor: Es werden die pharmakologischen und toxikologischen Wirkungen, die psychischen und sozialen Konsequenzen des Cannabiskonsums und die medizinischen Anwendungsgebiete in aller Ausführlichkeit analysiert und beschrieben. Die Autoren dieser Expertise kommen zu der Schlußfolgerung, "dass Wirkungen und Konsequenzen des Cannabiskonsums nicht die Gefährlichkeit und Dramatik besitzen, wie dies noch überwiegend angenommen wird. Der Konsum der Droge ist dennoch nicht frei von Risiken" (S.252).
Peter Hadorn: Hanf. Einblick in die soziale Lebenswelt langjähriger Hanfkonsumenten. Köniz: Edition Soziothek 1996
In dieser qualitativen Forschungsarbeit zur Lebenssituation langjähriger Cannabiskonsumenten werden einige Konsumenten ausführlich hinsichtlich ihrer Gebrauchskarriere und ihrer aktuellen Lebenssituation mit Cannabisgebrauch befragt. Die präsentierten Interviews verschaffen - jenseits einer auch nur angenommenen Repräsentativität und Verallgemeinerbarkeit - einen tiefen Einblick in die soziale Lebenswelt langjähriger Cannabiskonsumenten. Sie verdeutlichen die "subjektive Perspektive" des Eigensinns erlebter Handlungen (insbesondere zum Cannabisgebrauch, Wirkungen und Alltagspraxis). Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die sich mit der "inneren" Seite des Cannabisgebrauchs auseinandersetzen wollen.
Hai/Rippchen: Hanf-Handbuch. Solothurn: Nachtschatten Verlag 1996
Inzwischen existiert eine Vielzahl an Literatur, die der Hanfszene zuzurechnen ist, ja selbst Hanfmagazine (Hanf, Grow, Hanfblatt etc.) sind inzwischen an jedem Kiosk zu kaufen. Eine sachliche Auseinandersetzung erfordert auch die Kenntnis dieser Literatur. Aus der Vielzahl diesbezüglicher Veröffentlichungen sei das Hanf-Handbuch herausgegriffen. Dieses Handbuch richtet sich an den Verbraucher und enthält insofern neben einer ausführlichen Beschreibung der Botanik und Anbauform auch genaue Darstellungen der Cannabiswirkungen. Auch die politische Debatte kommt in dieser Veröffentlichung nicht zu kurz, ist jedoch recht einseitig und kompromisslos ausgerichtet.
Dieses umfangreiche Werk bündelt alles, was in der entsprechenden Hanfszene diskutiert wird und präsentiert gar eine recht ausgewogene Diskussion verschiedener Legalisierungsmodelle. Wer "die Szene" etwas kennenlernen will, müsste dieses Buch gelesen haben.
Peter Tossmann: Haschisch. Lebensprobleme und Drogenabhängigkeit, Ein Ratgeber für Eltern und Jugendliche. Weinheim: Beltz Verlag 1996
Der Autor präsentiert in dieser Veröffentlichung Lebensgeschichten von Menschen, die mit dem Haschisch- und Marihunakonsum Probleme haben. Er spricht demzufolge auch von einer problematischen Form der Lebensbewältigung. Doch der Autor stellt auch klar, dass die hier dargestellte Form des Haschischkonsums eine spezifische ist, und dass "Haschischkonsum weder zwangsläufig noch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Haschischabhängigkeit nach sich zieht" (S.10). In dieser Publikation werden denn auch sechs Lebensgeschichten breit dokumentiert, die zeigen sollen, dass es durchaus - wie bei jedem Drogengebrauch(legal/illegal) - Entwicklungsbedingungen gibt, die zu einem problematischen und damit auch psychisch belastenden Umgang mit Cannabisprodukten führen können. Leider gerät die zusammenfassende Interpretation dieser Lebensgeschichten doch etwas zu dürftig, so dass die Leserschaft nach der Lektüre ziemlich ratlos bezüglich der Intention des Buches sein dürfte. Trotzdem ist hier gerade die lebensbiographische Perspektive von Bedeutung, da in vielen Veröffentlichungen die eigentlichen Betroffenen meist nicht zu Wort kommen.
Weitere Literaturquellen
Aderjan R., in: Berghaus G., Krüger H. P.: Cannabis im Straßenverkehr. Stuttgart, Jena, Lübeck, Ulm 1998
AIDS-Forum D.A.H. Cannabis als Medizin (Sonderband). Deutsche Aids-Hilfe e.V. Berlin 1996
Engel, U., Hurrelmann, K.: Was Jugendliche wagen. Weinheim 1993
Grotenhermen, F., Huppertz, R.: Hanf als Medizin. Die Wiederentdeckung einer Heilpflanze. Heidelberg 1997
Grotenhermen, F.: Hanf und Hanfprodukte in der Medizin. Internistische Praxis, 1999
Hadorn, P.: Hanf. Einblick in die soziale Lebenswelt langjähriger Hanfkonsumenten. Könitz 1996
Hallmann, H.-J.: Theorie und Praxis pädagogischer Suchtprävention in Schule und Jugendarbeit. Moers 1995, 2. Auflage
Herer J., Bröckers, M. Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf, Cannabis, Marihuana. Frankfurt 1995
Kielholz, P., Ladewig, D.: Die Drogenabhängigkeit des modernen Menschen, München 1972
Kleiber, D., Soellner, R.: Cannabis. In: Gros, H.(Hg.): Rausch und Realität. Eine Kulturgeschichte der Drogen. Stuttgart 1998a
Kleiber, D., Kovar, K.-A.: Auswirkungen des Cannabiskonsums. Eine Expertise zu pharmakologischen und psychosozialen Konsequenzen. Stuttgart 1998c
Meyer-Abich, K., Birnbacher, D.: Was braucht der Mensch um glücklich zu sein. Bedürfnisforschung und Konsumkritik. München 1979
Rätsch, Ch.: Hanf als Heilmittel. Eine ethnobiologische Bestandsaufnahme. Der grüne Zweig 154. Solothurn 1992
Wolffersdorff-Ehlert, C. von: Die Cannabis-Szenen. In: Scheerer, S., Vogt, I. (Hrsg.): Drogen und Drogenpolitik - Ein Handbuch (S. 373-378). Frankfurt a. M. 1989